Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
26. An General von Steinmetz.
Schloß Sichrow bei Turnau, 1. Juli 1866.
Durch die Mir nunmehr zugegangenen Meldungen des Kronprinzen, Meines Sohnes, erweisen sich die 4tägigen Siege, welche Sie, Herr General, mit Ihrem tapferen, ausgezeichneten 5. Armeekorps erfochten haben, von solcher Wichtigkeit nnb Entschiedenheit für die Operationen der gesamten Armee, zugleich aber von solchem Umfange am 27. und 28., daß sie einer felbstänbig gelieferten zweitägigen Schlacht gleichkommen, fo daß Ich Ihnen für Ihre ausgezeichnete Führung und Leitung berfelbeit Meine Königliche Anerkennung im höchsten und vollsten Maße hiermit ausfprecheu muß. Nur Ihrer Energie und Ihrer Einwirkung auf Ihre braven Truppen ist es zuzuschreiben, daß bieselben bixrch ihre Ausdauer und Tapferkeit täg-lisch frischen und überlegenen feinblichen Korps die Stirn bieten konnten und jedesmal siegten.
Und Sie, Herr General, haben somit die Ehre, die schwierigen Operationen größtenteils gelingen zu machen, die Ich der gesamten Armee gestellt hatte, bereit Konzentration ans Schlesien und Sachsen in Böhmen zu bewirken.
Als Anerkennung Ihres hohen Verdienstes sowie in Anerkennung der heldenmütigen Leistungen Ihrer Truppen verleihe Ich Ihnen Meinen hohen Orben des Schwarzen Ablers, sowie das bazn gehörige Großkreuz des Roten Ablerorbens, bieses aber mit Schwertern. Ich bin stolz bar auf, biefe höchste Auszeichnung zum ersten Male seit Meinem hochseligen Vater und Könige, wie er dies in dem Befreiungskriege vermochte — für hohe Auszeichnung vor dem Feinde verleihen zu können! Armee und Nation wirb dadurch auf Ihrer Brust lesen, was Sie durch und für sie leisteten.
Ihr dankbarer, treu ergebener König
Wilhelm.
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und gegebener" Konstitutionen, ihr Glück, so müssen und wollen wir ihr Glück aufrichtig und brüderlich mit ihnen preisen. Wir wollen mit gerechtester Bewunderung das erhabene Beispiel betrachten, wenn es einem starken Willen, eiserner Konsequenz und hoher Weisheit gelingt, Bedenkliches in diesen Zuständen aufzuhalten, zurückzudrängen, zu beschwichtigen, vor allem dann, wenn es zum Heile Deutschlands und zur Aufrechterhaltung des europäischen Friedens gereicht. Preußeu aber. Meine Herren, kann diese Zustände nicht ertragen. Fragen Sie Mich: Warum?, so antworte Ich: Werfen Sie einen Blick auf die Karte von Europa, auf die Lage unseres Landes, auf unsere Zusammensetzung, folgen Sie den Linien luuferer Grenzen, wägen Sie die Macht unserer Nachbarn, vor allem tun Sie einen geistigen Blick in unsere Geschichte! Es ist Gottes Wohlgefallen gewesen, Preußen durch das Schwert groß zu machen, durch das Schwert des Krieges nach außen, durch das Schwert des Geistes nach innen. Aber wahrlich nicht des verneinenden Geistes der Zeit, sondern des Geistes der Ordnung und der Zucht. Ich spreche es aus, Meine Herren. Wie im Feldlager ohne die allerdringendste Gefahr und größte Torheit nur ein Wille gebieten darf, so können dieses Landes Geschicke, soll es nicht augenblicklich von seiner Höhe fallen, nur von einem Willen geleitet werden; und beginge der König von Preußen einen Frevel, wenn er von seinen Untertanen die Folgsamkeit des Knechtes forderte, so würde er wahrlich einen noch viel größeren Frevel begehen, wenn er nicht das von ihnen fordern wollte, was die Krone des freien Mannes ist, den Gehorsam um Gottes und des Gewissens willen. Wert etwa die Deutung dieser Worte beunruhigt, den verweise ich nur allein auf die Entwickelung unserer Gesetze seit einem Jahrhundert, auf die ständischen Edikte, endlich auf diese Versammlung und ihre Rechte. Da wird er Beruhigung finden, wenn er will.
Edle Herren und getreue Stände! Es drängt mich
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Europa Gottes Gottes
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der nahebei mndete, hatte die Knigstochter N a u s i k a a mit ihren Mgden die Wsche des Knigshauses gewaschen; nun, nachdem die Arbeit versorgt war und all die schnen Gewnder wieder ver-packt waren, ergtzten sich die Jungfrauen am Ballspiel; ein Ball war bers Ziel hinaus in den Flu gefallen; darber schrien die Mdchen auf, und dieser Schrei weckte Odysseus aus seinem tiefen Schlummer. Einen dichtbelaubten Zweig vor sich haltend, der seinen ganzen Krper verdeckte und nur den Kopf sehn lie, trat er aus dem Walde und redete die Jungfrauen bittend an. Alle flohen kreischend von dannen, nur die mutige Nausikaa blieb stehn und lie sich seine Bitte vortragen. Dann gab sie ihm einige Klei-dungsstcke, und als er sich in einem Versteck gesubert und ge-kleidet hatte und wieder vor sie trat, staunte sie der seinen kniglichen Wuchs und sein gebietendes Antlitz. Nun hie sie ihn sich an Trank und Speise laben, und dabei erfuhr er, da er im "Lande der Phaken war, eines gastfreien Schiffervolkes; sie verhie ihm freundliche Aufnahme bei ihrem Vater, dem Könige A l c i n o u s , der keinen Unglcklichen ohne Trost von seiner Schwelle gehn lasse.
Und sie hatte nicht zuviel versprochen. In dem nahen Knigs-palaste wurde Odysseus von Alcinous und dessen edler Gemahlin A r e t e gtig aufgenommen. Sie sahen ihm an, da er von hoher Wrde und edlem Stamme war, und aus Zartgefhl fragten sie nicht nach seinem Namen und Geschlechte. Er wurde als ein werter Gast gehalten, und auch die Vornehmen des Volkes erwiesen ihm Ehrerbietung. Bei einem Mahle, das der König dem Fremdling zu Ehren gab, sang der blinde Snger D e m d o k u s ein Lied zum Ruhme der Helden des Trojanischen Krieges. Da wurden Agamemnon, Achilles, Patroklus, Ajax, Odysseus in begeistertem Liede gepriesen. Als nun Odysseus bedachte, da die andern lngst zum finstern Hades hinabgesunken waren, und da er selbst als ein heimatloser Bettler umherstreife, ward er tief ergriffen und ver-hllte sein Antlitz mit dem Mantel, um seine Trnen zu verbergen. Da gebot Alcinous dem Snger zu schweigen, weil sein Lied den Gast betrbe. Dieser aber sprach: Ich will euch, Phaken, den Grund meines Kummers mitteilen, damit ihr versteht, warum mich das Lied des herrlichen Sngers zu Trnen rhrte. Ich bin Odysseus." Nicht weiter konnte er reden, denn der König und alle die Bor-nehmen sprangen begeistert auf und priesen die Götter, da sie den edelsten Helden Griechenlands zu ihnen gefhrt hatten. Dann lauschten sie tief ergriffen dem Berichte des herrlichen Dulders, und der König schwur, ihn glcklich nach Jthaka zu bringen. Fest reihte sich an Fest, und von allen Seiten erhielt der Held kstliche Geschenke.
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Milon begrt; verwundert blickte er zurck und staunte nicht wenig, als er den Strahlenglanz bemerkte, der von seinem Schilde aus-ging. Von wem hast du das Kleinod erhalten, Roland?" fragte er den Sohn. Da erfuhren denn der König und die Herren alle, da, während der Vater schlief, das junge Vrschlein das Abenteuer bestanden und das Kleinod erbeutet hatte, fr dessen Gewinn alle zwlf Paladine vergeblich ausgezogen waren.
So ward Roland schon in jungen Jahren wegen seiner Furcht-losigkeit und Tapferkeit berhmt, und er rechtfertigte diesen Ruhm, indem er zahlreiche Abenteuer glcklich bestand und auch in vielen Kriegszgen König Karls sich hervortat. Karl gab ihm, den er seinen lieben Neffen nannte, viele Beweise der Zuneigung; als Milon starb, berief der König den jungen Roland in den Kreis seiner Pala-dine. Aber die groen Hoffnungen, die er auf den jugendlichen Helden setzte, wurden allzu rasch vernichtet.
Auf einem siegreichen Feldzuge gegen die unglubigen Sara-z e n e n in Spanien ward König Karl durch den Rat des ungetreuen G n e l o , eines seiner Paladine, den die Feinde bestochen hatten, zum Rckzge bewogen. Der Weg ging durch das wilde P y r e -n e n gebirge. Roland erhielt den Befehl, mit der Nachhut den Rckzug des Hauptheeres zu decken. Aber durch eine List des Feindes, der durch Ganelo genaue Kunde erhalten hatte, ward die Nachhut abgeschnitten und im Tale Roncesvalles von einer ber-macht umzingelt. In tapferem Kampfe fielen alle Franken, aber auch die Sarazenen hatten blutige Verluste; was von ihnen am Leben blieb, floh nach Spanien zurck. Roland hatte Wunder der Tapferkeit verrichtet und Hunderte niedergemacht; nun blieb er allein auf dem Schlachtfeld, aber schwer verwundet: vier Lanzen-ste hatten ihn getroffen, durch Speer- und Steinwrfe war er verletzt und auf den Tod matt. Mhsam schleppte er sich weiter, aber bald mute er die Hoffnung aufgeben, die Seinen lebend zu erreichen, und sah, da er in der Einsamkeit sterben msse. Es lag ihm am Herzen zu verhten, da sein herrliches Schwert Du-r a n d a, ein Wunder der Schmiedekunst und mit einem goldenen Kreuze geschmckt, in die Hnde der Unglubigen falle. Um es lieber zu vernichten, ergriff er es mit beiden Hnden und schlug damit dreimal, so stark er nur vermochte, auf einen Marmorblock; der Block zersplitterte, aber das Schwert blieb unversehrt. Da nahm er sein elfenbeinernes Horn, setzte es an den Mund und stie hinein mit solcher Wucht, da das Horn in der Mitte brach und die Adern seines Halses zersprangen. Der Schall drang der Berg und Tal bis in das acht Meilen entfernte Lager Karls des Groen, der dar-aus erkannte, da sein geliebter Neffe in hchster Not sei. Sofort wurde Hilfe gesandt, aber sie kam zu spt; der junge Held ward ster-
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Extrahierte Personennamen: Roland Karls Karl Karl Karl Karls
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Mitunter erscheint er selbst auf der Erde, an der Spitze seiner Walhallgenossen auf schwarzem oder weiem Rosse blitzschnell vor-berziehend (das wtende Heer"); dann steht gewi der Aus-bruch eines Krieges nahe bevor. In dunklen Winternchten fhrt er als wilder Jger" der die Lande dahin; voll Entsetzen sehen dann die Menschen grauenhafte Gestalten in den Lften vorbei-jagen und hren das Jagdgeschrei der Unholde und das Klffen der Meute. fter aber kommt er als Wanderer", den Stab in der Hand, in seinen Mantel gewickelt und den Wolkenhut tief in die Stirn gedrckt, um unerkannt die Menschen zu prfen und ihnen, wenn sie es verdienen, Rat zu erteilen.
Denn er ist der Gott der Weisheit und hat der alles nach-gedacht, was kommen kann. Er ist der Erfinder von Zaubersprchen, die das Schicksal beschwren, und von Runen, geheimnisvollen Zeichen, die zur Erforschung der Zukunft dienten. Sie waren in Stbchen aus Buchenholz eingeritzt (Buchstaben) und wurden der Anfang einer Zeichenschrift. Unter Wodans Schutze steht jede geistige Arbeit, auch die Dichtkunst.
Wie der griechische Zeus ward auch Wodan als Ahnherr der ruhmvollsten Helden- und Knigsgeschlechter angesehen. Als ihm heilige Tiere galten Ro und Wolf, Adler und Rabe; sein heiliger Baum war die Buche; Wodanstag war der heutige Mittwoch.
Sein Sohn Donar ist die Verkrperung des Gewitters. Mit wehendem roten Barte steht er auf einem von Bcken im Zick-zack gezogenen Wagen und schleudert krftig seinen Steinhammer, der immer wieder in seine Hand zurckkehrt. Er war den alten Deutschen das Urbild der trotzigen Kraft und Kampflust, die sie selbst beseelte, und sie wurden nicht mde, von seinen abenteuer-lichen Kmpfen gegen Riesen und Ungeheuer und von seinen Kraft-proben zu erzählen und immer neue hinzuzudichten.
Aber besonders wurde er von den Bauern verehrt. Denn als Gott des Gewitters erschtterte er den Erdboden, befruchtete ihn mit wohlttigem Regen und gab den Feldgewchsen Gedeihen durch die gereinigte Luft. Er bettigte sich gern als Schirmherr des Ackerbaus und schtzte die Abgrenzung der Fluren (Hammer-wurf), den Besitz und die Familie des Landmanns; die Erfindung der Pflugschar wird auf ihn zurckgefhrt.
Alles, was rote Farbe trug, war dem Donar heilig, also unter den Tieren der Fuchs und das Eichhorn; unter den Bumen waren Eiche und Eberesche ihm geweiht; der Donnerstag (Donars Tag) jeder Woche war sein heiliger Tag.
Als eigentlicher Schlachtengott wurde der einarmige Z i u ver-ehrt, der seine Freude hatte am wilden Gemetzel und am Blut-vergieen; seine Waffe war das Schwert. Als Opfer wurden ihm
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So wuchs Roland unter Karls Augen heran und ward fr den Ritterstand ausgebildet. Noch war diese Ausbildung nicht vollendet, da ward dem König Kunde von einem Riesen, der im Ardennerwald hauste und im Besitz eines kstlichen Edelsteins war, der wie das Licht der Sonne leuchten sollte. Karl ward von dem Wunsche er-griffen, diesen Edelstein zu besitzen, und sandte seine Paladine aus, ihn herbeizuschaffen. Roland erhielt auf seine Bitten die Erlaubnis, seinen Vater zu begleiten und ihm als Knappe Speer und Schild nachzutragen.
Nach tagelanger vergeblicher Streife ruhten Vater und Sohn auf weichem Moose aus. Da erblickte Roland in der Ferne ein sonnenhelles Licht, das sich nherte. Es kam von dem Edelstein im Schilde des Riesen, der aus dem Waldgebirge herabstieg. Leise, um den schlummernden Vater nicht zu wecken, bestieg Roland sein Rlein und ritt dem Riesen entgegen, den er zum Kampfe auf-forderte. Der lachte der den kecken jungen Burschen und wollte ihn durch einen Schlag mit seiner langen Keule verjagen. Aber Roland wich gewandt aus, sprang vom Rosse und, das Schwert in beide Hnde fassend, lief er dem Riesen entgegen und traf ihn mit so krftigem Hiebe, da die linke Hand mitsamt dem Schilde, das sie trug, abgehauen zu Boden fiel. Als sich nun der Riese bckte, um sich wieder seines Schildes zu bemchtigen, stach ihn Roland ins Knie, da der Unhold lang hinstrzte, ergriff ihn rasch bei den Haaren und hieb ihm das Haupt herunter. Nur das Kleinod nahm der junge Sieger an sich, reinigte sich an einer nahen Quelle von Staub und Blut und eilte zurck zum Vater, der noch immer in tiefem Schlafe lag. Auch Roland, der sich wieder neben ihn streckte, ward vom Schlaf bezwungen und erwachte erst, als Milon von neuem aufbrach, um den Riesen zu suchen. Sie fanden ihn auch bald, aber als verstmmelte Leiche, und Roland erstaunte gewaltig, als er sah, da inzwischen nicht nur die Rstung und die Waffen des Riesen, sondern auch sein Haupt und seine Hand verschwunden waren.
Tief betrbt darber, da Kampf und Ehre ihm entgangen waren, ritt Milon heim nach Aachen. Da erwartete ihn om Tore König Karl mit den brigen Paladinen, von denen jeder ein Stck der Beute heimgebracht hatte; aber sie alle hatten eingestanden, da sie den Riesen schon tot gefunden htten, und das Kleinod hatte keiner aufzuweisen vermocht. Nur noch Milon fehlte; nun kam auch dieser betrbt dahergeritten. Aber hinter ihm ritt frhlich der junge Roland und schwenkte den Schild des Vaters, in dessen Mitte er das erbeutete Kleinod eingesetzt hatte. Das wundervolle Licht, das diesem entstrahlte, kndete allen, da Milon der Sieger sei und die schwere Aufgabe vollbracht habe. Mit lauten Heilrufen wurde
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54 Rmische Geschichte. Erster Zeitraum.
Lukretia, um den ihr angetanen Schimpf nicht berleben zu mssen, sich selbst gettet hatte, vertrieb ihr Gemahl in Gemein-schaft mit Brutus, der gleichfalls ein Verwandter des Knigs-510 Hauses war, 510 die Tarquinier.
Aus- Die Herrschaft Roms erstreckte sich damals im Sden bis
bcttn9 nach Kampamen hin. Rom war Worort eines Mundes der
Herrschaft Ktsdte, der sein Bundesheiligtum im Tempel der
Diana auf dem Aventin hatte.
Wom als Kreistaai.
510-30 v. Chr.
Erster Zeitraum.
Grndung eines rmisch-italischen Reiches 510264.
2. Hinrichtung eines Kreittaates und Stndekampf.
Die neue Dem Sturz des Knigtums folgte eine Herrschaft der pa-
Verfassung ^Geschlechter. 3n der Volksversammlung wie im Senat herrschten die Patrizier. In diesen wurden zwar auch Plebejer aufgenommen (daher die Anrede in den Senat patres conscripti"), aber sie bildeten die Minderheit. Endlich waren die Patrizier im Alleinbesitz aller mter.
An Stelle des Knigs whlte man alljhrlich 2 Konfitftt als Anfhrer im Kriege und Richter im Frieden. Whrend ihrer einjhrigen Amtsdauer fhrten beide das Amt abwechselnd. Dem das Amt ausbenden Konsul schritten zur Vollstreckung seiner Befehle 12 Amtsdiener voran, die Liktoren, die ein Ruten-bndel mit dem Richtbeil darin (die fasces) trugen.
In schwierigen Lagen des Staates, sei es bei Bedrohung von auen, sei es bei Unruhen von innen, wurde ein Diktator ernannt mit unbeschrnkter Macht, der sich auch die Konsuln unterordnen muten. Es geschah dies aber immer nur auf kurze Zeit, hchstens sechs Monate.
Versuche zur Die Vertreibung der Könige hatte Strme im Gefolge. Der Dehnung Sage nach zettelten die Tarquinier zur Wiedererlangung ihrer Knigtums Herrschaft eine Verschwrung unter den jungen Adligen an, an 9 der auch die Shne des ersten Konsuls der Stadt, jenes Junius
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und mächtigen Städte in dem Thale des Po wählten sich eigene Obrigkeiten, verjagten die kaiserlichen Statthalter und schlossen, um der Macht des Kaisers besser trotzen zu können, einen Bund untereinander. Diejenigen Städte, welche dem Kaiser treu bleiben wollten und sich weigerten, dem Bunde beizutreten, wurden unterdrückt. Am übermütigsten aber war das mächtige Mailand.
Schon im Jahre 1154 hätte Friedrich bei seiner ersten Anwesenheit in Italien gern diese stolze Stadt gedemütigt, doch war er durch eine Krankheit, die in seinem Heere ausbrach, daran verhindert worden. Im Jahre 1158 überschritt er nun mit einem großen Heere von 100 000 Mann, das von den berühmtesten deutschen Fürsten befehligt war, die Alpen und stand wenige Tage darauf vor der mit Mailand verbündeten Stadt Brescia. Ohne Widerstand zu wagen, unterwarfen sich die Einwohner dieser Stadt dem gewaltigen Herrscher, und bald konnte Friedrich die Belagerung von Mailand beginnen. Nicht weniger als 60 000 Streiter zählte die große und wohlbefestigte Stadt in ihren Mauern, und der Kaiser erkannte wohl, daß sein zahlreiches Heer doch nicht hinreichen würde die Stadt völlig einzuschließen. Auch konnte er wegen des breiten, mit Wasser gefüllten Grabens, welcher die Stadt umgab, die Kriegsmaschinen zur Zerstörung der gewaltigen Mauern nicht anwenden. Darum teilte er seine Kriegsmannen in sieben Haufen, welche vor den sieben Thoren der Stadt verschanzte Lager bezogen und die Mailänder hinderten, Lebensmittel in die Stadt zu führen.
Da nun die Mailänder versäumt hatten, sich mit Lebensmitteln zu versehen, so entstand schon nach wenigen Tagen der drückendste Mangel; Seuchen und Krankheiten nahmen in der erschreckendsten Weise überhand. Da begaben sich die Mailänder in das kaiserliche Lager und baten
demütig um Frieden. Erst erschienen der Erzbischof und die übrige Geistlichkeit, barfuß, in zerrissenen Kleidern, dann der Bürgermeister und der Adel, ebenfalls barfuß, mit entblößtem Haupte, in Lumpen gekleidet, ein bloßes Schwert am Halse tragend, endlich ein Teil des Volkes, mit Stricken um den Hals, gleich als ob sie zum Galgen gingen. Alle warfen sich demütig vor dem Kaiser nieder und flehten um Gnade. Gerührt bewilligte ihnen der Kaiser den Frieden unter milden Bedingungen.
Doch bald zeigte sich, daß die Mailänder nur aus Not sich dem Kaiser unterworfen hatten. Kaum war er abgezogen, so brach der Haß gegen die deutsche Oberherrschaft in der Stadt aufs neue aus; den kaiserlichen Gesandten, der noch bei ihnen weilte, jagten sie schimpflich aus
ihren Mauern hinaus. Da ergrimmte der Kaiser und schwur, nicht eher
die Krone wieder aus sein Haupt zu setzen, als bis er die treulose Stadt
gezüchtigt hätte. Nach sechsmonatlicher Belagerung eroberte er zunächst die Stadt Crema, welche mit Mailand eng verbündet war. Dann legte er sich mit seinem Heere vor diese Stadt selbst. Diesmal hatten sich die
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